[464] Golkonda, das Diamantenland, der Schauplatz des lieblichen französischen Mährchens von Aline, der Königin von Golkonda, ist ein District der Provinz Heidrabad (Vorderindien). Die ganze, 4500 Quadrat Meilen umfassende Provinz mit 10 Millionen Ew. führte ehedem den Namen Golkonda. Das Land ist Hochebene, zum Theil mit undurchdringlichen Waldungen bedeckt und wenig angebaut. Auf dem 3500 F. hohen Nalamallagebirge befinden sich die weltberühmten Diamantgruben. Mitten unter einem Gemisch von Schiefer, Quarz, Jaspis, Granit findet man den König der Edelsteine. Doch ist die Ausbeute derselben lange nicht mehr so ergiebig, wie vordem, und die Diamantengruben Brasiliens haben den indischen einen tödtlichen Streich versetzt. Am rechten und linken Ufer des Pennar liegen auch noch die Minen von Omatampalli und Canparti. Golkonda, die ehemalige Residenz, hat ein festes Bergschloß, ist aber seiner ungesunden Lage wegen wenig bewohnt. Der Raja nennt sich Subah, d. h. Statthalter von Dekan. In der Nähe des Dorfes Ellore liegen die merkwürdigen ausgehauenen Felsengrotten, eine Riesenarbeit voriger Jahrhunderte. Es sind deren 28, die größte ist 240 F. lang und 140 F. breit. In einer befindet sich eine 100 F. hohe Pagode; manche haben 3 Stockwerke. Zahllose Säulen, Colosse und Basreliefs, welche ganze Geschichten darstellen, sind aus dem festen Granit des Berges gehauen und trotzen Jahrtausenden.
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