[456] Luzern, Hauptst. des Schweizercantons gl. N., mit 6500 Ew., am nördlichen Ufer des Vierwaldstättersees. Dieser schöne See nimmt hier die durch die Stadt strömende Reuß auf, über welche drei herrliche Brücken führen. Der hohe Pilatusberg, der Rigi, die hohe Alpenkette im Süden, die zierlichen Landhäuser bilden reizende Umgebungen. Das Innere der Stadt ist schon ganz italienisch, die Straßen sind breit, die Plätze geräumig, die Wohnungen schön, das Klima ist gesund, die Luft stets rein und heiter, die Sterblichkeit gering, und der Lebensunterhalt höchst billig. Fremde hatten sich gern hier auf, weil der Ton der Gesellschaft als heiter und gesittet gilt. Im Winter gibt es fast täglich Bälle, Schauspiel, Concerte etc. Ansehnlich sind die hiesigen Floretseidenfabriken, Baumwollenwebereien, Wagenfabriken, der Reis- und Weinhandel. Unter den fünf Kirchen der St. sind die schöne Stiftskirche mit der größten Orgel in der Schweiz, die prächtige Jesuitenkirche und die Peterskirche,[456] eine der ältesten in Europa, die ausgezeichnetsten. In der Nähe L's liegt das herrliche Entlibucher Thal mit seinen schonen, kräftigen, durch körperliche Gewandtheit ausgerichneten Bew., und Sempach, wo jährlich zum Erinnerungsfest an die 1386 geschlagene Schlacht, in welcher Arnold von Winkelried fiel, eine Menge von Schweizern hinwallfahrten.
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