[410] Neucaledonien, westaustralische Insel, von Cook 1774 entdeckt, 3000 Quadrat M. umfassend. Der Boden ist Urgebirgskette, der Küstenstrich sumpfig, mit Mandelbäumen bedeckt, und zahlreiche Flüsse und Quellen bewässern das Land, dessen Mineralreichthum große Bedeutung hat. Das Klima, durch die Seeluft gekühlt, ist mild; es gedeihen Kokospalmen, Brodfruchtbäume, Cayeput, Casuarien, Yams, Zuckerrohr, Pisangs, an vierfüßigen Thieren ist das Land arm, reich dagegen das Meer an Fischen, Mollusken und Schildkröten, die grünen Waldungen an buntgefärbten Singevögeln. Die Ew., dunkelbraun von Farbe, sonst aber wohlgebildet, schildert Forster als gutmüthig, ehrlich, sittsam und gelehrig. Die Weiber sind hübsch und anständig, dabei lebhaft und muthwillig; sie sind nur mit einem Gürtel bekleidet, und die Familien wohnen in Hütten aus Flechtwerk mit kegelförmigen Dächern. Leider muß man diesem sonst gutgearteten Volke nachsagen, daß die Männer ihre Frauen in vollkommener Sclaverei halten und in jeder Beziehung die Neigung kund geben, da, wo sie die Stärkeren sind, die Schwächeren zu unterdrücken und zu Sclaven ihres Müßigganges zu machen. Vielweiberei ist einheimisch, Beschäftigung der Männer Krieg und Fischfang, der Weiber Ackerbau, Mattenweberei etc. Die ganze Volksmenge hat Forster auf 50,000 Seelen geschätzt; sie stehen unter Häuptlingen, die nach ihrem Tode auf Hügeln begraben und für heilig gehalten werden. Eine europäische Niederlassung findet sich hier nicht.
i