Pelerinen

[142] Pelerinen, deutsch Pilgerkrägen, der hundertfach variirte Putz der modernen Damenwelt, sind eine Nachbildung der weiten, obern Mantelkrägen, die im Mittelalter von den damals üblichen Pilgern beiderlei Geschlechts getragen wurden. Diese waren gewöhnlich durch aufgeheftete Muschelhälften verziert und überhaupt als Schutzmittel gegen rauhe Witterung keineswegs aus so zarten, weißen Stoffen, wie die heutigen, sondern aus Tuch oder Kamelott gemacht. Zu den noch unlängst modischen, ungeheueren, an den Achseln aufgesteiften Aermeln, paßten die weiten Pelerinen, welche davon gehalten waren, trefflich; jetzt müssen sie, wie alle Modekupfer zeigen, auch bescheidenere Dimensionen annehmen, oder gar dem Nackenstreifen, Unterbindhemdchen (chemisette) fichu à la paysanne u. dergl., die sich zu den engen Aermeln besser schicken, weichen. Für den Winter sind die vordem so beliebten, neuerlich[142] wieder in Aufnahme kommenden Palatinen, zum Ausgehen dasselbe, was die Pelerine für den Sommeranzug ist.

F.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 142-143.
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