[411] Ries, Ferdinand, geb. zu Bonn 1784, ein Schüler Beethoven's, dessen tiefer Ernst auch bei ihm vielfach durchblickt, trat zuerst 1806 in Petersburg mit großem Beifall als Clavierspieler auf, und erwarb sich sowohl als solcher, als namentlich durch seine Symphonien, die in London mit größter Pracht aufgeführt wurden, durch seine geistreichen Concerte, unter denen das in Fis-moll das ansprechendste ist, und durch die dem größern Publikum sehr liebgewordenen Variationen und kleineren Claviercompositionen überhaupt, in ganz Europa einen bedeutenden Ruf. Mit Glück auch im dramatischen Fache schaffend, wie dieß seine romantische Oper »die Räuberbraut« und später seine »Liska oder die Hexe von Gyllenstern« hinlänglich bekundet, und als Componist der Cantate: »der Sieg des Glaubens« sich zugleich als einen nicht untüchtigen Meister im Kirchenstyle bewährend, lebt R. nach seinen vielen Kunstreisen durch Deutschland, Italien und England jetzt in glücklicher Muse, nur mit Composition beschäftigt, zu Frankfurt a. M.
r.
Adelung-1793: Rieß, das · Ries, das
Brockhaus-1911: Ries [3] · Ries [4] · Ries · Ries [2]
Herder-1854: Ries [3] · Ries [2] · Ries [1]
Meyers-1905: Ries [2] · Ries [3] · Rieß · Ries [1]
Pierer-1857: Ries [2] · Ries [3] · Ries [1] · Allerheim am Ries · Rieß