[54] Teheran. In einer Ebene am Fuße des Elbursgebirges, über dem sich, wenn man von Süden kommt, der 12,000 F. hohe Demawend majestätisch emporhebt, liegt diese Hauptstadt der persischen Provinz Irak und die jetzige des ganzen Reichs. Im Frühlinge, wo die Bäche anschwellen, ergrünt und leuchtet die Umgegend wie ein Kranz von Smaragden, im Sommer verdorrt sie dagegen zur Mumie, und die Hitze wird so unerträglich, daß die wohlhabenderen Einwohner dann im nahen Gebirge unter Zelten wohnen, und der Hof sich nach den Ebenen von Sultania oder Audschan begibt, oder in die benachbarten Luftschlösser zu Taktikadschar und Negauristan, welche von herrlichen Gärten umgeben sind. In der Nähe erscheint die Stadt selbst sehr uninteressant; nur der Residenzpalast zieht die Blicke des Ankommenden auf sich, durch seine pracht- und geschmackvolle Bauart und seine gigantische Größe. Alle Straßen sind eng und unreinlich. Im Winter und Frühling soll sich die Einwohnerzahl auf 60 bis 70,000 belaufen; im Sommer findet man kaum 10,000 Seelen in der Stadt. Etwa eine deutsche Meile südlich von T. liegen die Ruinen der alten Stadt Rhages, jetzt Rey, die schon in der Bibel als einer der Orte erwähnt wird, wohin gefangene Juden geführt wurden, und welche auch Alexander erreichte, als er den Darius verfolgte. Früher die Residenz der pers. Schahs, ist sie zugleich der Geburtsort des berühmten Harun al Raschid. Aus ihren Ruinen soll das heutige T. erbaut worden sein.[54]