Tontine

[168] Tontine, eine Art Leibrente, welche der Italiener Lorenzo Tonti erfand und zuerst 1653 in Frankreich einführte. Bei den T'n wird das Kapital von einer ganzen Gesellschaft dargeliehen, welche als Gesammtheit die Zinsen davon zieht. Die Zinsen der Verstorbenen erben stets auf die lebenden Mitglieder fort, bis endlich nur noch ein Einziger die ganzen Zinsen zieht. Da sonach jüngere Personen mehr Avantage haben bei ihrem Eintritte, als die ältern, so müssen sie entweder mehr einzahlen, oder die älteren beziehen gleich Anfangs höhere Zinsen als sie. Mit dem Tode des letzten Mitglieds fällt das ganze Kapital an den Borgenden.

4.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 168.
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