[196] Trinidad. Am 31. Julius 1498 entdeckte Columbus diese zwischen dem Festlande Südamerika und der Insel Tabago, der Orinocomündung fast gegenübergelegene Insel Westindiens, die südlichste und größte (81 Quadrat M.) der kleinen Antillen. Hier war es, wo sich seine Ahnungen von dem Vorhandensein eines großen Continents fast zur Gewißheit steigerten; denn aus der Menge süßen Wassers, welches hier in den Golf von Paria strömte, schloß er auf ein ungeheueres Flußgebiet. Durch die gefährliche Meerenge Bocca de Dragos (Drachenmündung) wird die Insel südlich, im Norden durch die Bocca di Serpente (Schlangenmündung) vom festen Lande getrennt. Bei ihrem geringen Umfange wird sie verhältnißmäßig von einer ungeheuern Anzahl schiffbarer Flüsse, Quellen und Bäche bewässert. Darum prangt sie aber auch in dem ganzen Reichthume des tropischen Himmels. Schilfmeere mit dunkelbrennenden[196] Liliaceen schmücken die Savannen, herrliche Waldungen von Cacao- und tausend andern Bäumen, die Wohnung unzähliger Scharen von Affen, Stachel-, Gürtel- und Faulthieren etc, bedecken die Höhen; das tahitische Zuckerrohr, die Banane, der Kassestrauch überziehen die Ebenen; die köstliche Mauritiuspalme, die Kohl- und Cocospalme, glühende Orangen und Granatäpfel umgeben die Kolonistenwohnungen; alle Gartengewächse Europa's schmücken die Gärten; und alle europ. Hausthiere fanden eine zweite süße Heimath auf T. Die weißen Bewohner sind Briten, Spanier, Franzosen, Deutsche, Corsen und Amerikaner. Die ganze Bevölkerung beläuft sich auf 50,000 Seelen. Seit 1797 ist die Insel britische Besitzung. Hauptort ist Puerta de España (Spanishtown.)