Beziehungsbegriffe

[154] Beziehungsbegriffe sind Begriffe, die Beziehungen, Relationen (s. d.) zum Inhalte haben. Nach DROBISCH entstehen sie durch eine Synthese der einzelnen Glieder, die einen Begriff construieren (Log. 4, S. 157). Nach WUNDT haben die »reinen Beziehungs- oder Verstandesbegriffe« Beziehungen des logischen Denkens, die auf die Objecte des Denkens übertragen werden, zum Inhalte. Sie sind nicht Gattungsbegriffe, sondern entspringen »aus der gesonderten Auffassung gewisser Beziehungen, die unser Denken zwischen seinen Vorstellungen auffindet«. Sie sind nicht apriorische Kategorien, sondern »die letzten Stufen jener logischen Verarbeitung des Wahrnehmungsinhaltes, die mit den empirischen Einzelbegriffen begonnen hat« (Log. I2, S. 103, 121, 461; Syst. d. Phil.2, S. 219, 225 ff., 228; Phil. Stud. II, 161 ff., VII, 27 ff.). Vgl. Kategorien, Verstandesbegriffe, Relation.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 154.
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