[234] Dynamisch: kraftartig, von der Natur der Kraft, auf Kräfte, auf ein Wirken bezüglich. Der dynamische Seelenbegriff betrachtet die Seele als die Bewußtseinsactivität selbst (s. Actualitätstheorie). Die dynamische Weltanschauung oder der Dynamismus führt alle Erscheinungen der Natur auf Kräfte (s. d.). zurück. Die dynamische Auffassung der Materie (s. d.) sieht in dieser (anziehend-abstoßende, Widerstands-)Kräfte; die dynamische Atomistik (s. d.) betrachtet die Atome als Kraftpunkte. Einen Dynamismus lehren in verschiedener Form LEIBNIZ, CHR. WOLF, KANT, SCHELLING, OERSTED, SCHOPENHAUER, LOTZE, ULRICI, J. H. FICHTE, E. v. HARTMANN (Weltansch. d. mod. Phys. S. 204 ff.). der unter einer »Dynamide« das »System aller gleichzeitigen actuellen und potentiellen Kraftäußerungen mit gleichem Durchschnittspunkt« versteht (l.c. S. 206) und in ihr das »wahre Atom«, das »bewegliche Reale« (ib.) sieht; es gibt anziehende und abstoßende Dynamiden (l.c. S. 207). Die Dynamiden setzen erst Raum und Zeit, indem sie sie dynamisch (durch ihr Wirken) erfüllen (ib.). Dynamisch ist auch die Atomistik HAMERLINGS, WUNDTS u. a. Die moderne Energetik (s. d.) hat auch einen dynamischen Charakter. Vgl. Atom, Materie, Kraft.