[316] Ethisch (êthikos, bei CICERO: moralis): 1) sittlich (s. d.), 2) sittlich gut, 3) zur Ethik (s. d.). gehörig. ARISTOTELES nenntêthikon alles, was aus der Sitte êthos entspringt oder auf (allgemeiner) Gewohnheit ethos beruht hê de êthikê ex ethous perigignetai, hothen kai tounoma eschêken mikron parekklinon apo tou ethous II 1, 1103a 17). KANT stellt ethisch und juridisch in Gegensatz. Sofern die moralischen Gesetze »auf bloße äußere Handlungen und deren Gesetzmäßigkeit gehen, heißen sie juridisch. Fordern sie aber auch, daß sie (die Gesetze) selbst die Bestimmungsgründe der Handlungen sein sollen, so sind sie ethisch« (WW. VII, 11). H. SCHWARZ nennt ethisch die »in das Gebiet der Ethik schlagenden sittlichen und widersittlichen Verhaltungsweisen« (Grdz. d. Eth. S. 45).