Prädeterminismus

[131] Prädeterminismus heißt die (metaphysische und theologische) Ansicht. daß alle menschlichen Willensacte, Handlungen von Ewigkeit durch Gott determiniert, bestimmt seien. So lehren AUGUSTINUS (s. Willensfreiheit), ANSELM, der die Präscienz Gottes betont (De concord. praesc. qu. 1, 4, 7), die Motakallimûn, nach welchen alles in der Welt bestimmt ist »ex certa voluntate, intentione et gubernatione« (bei Maimonid., Doct. perplex. III, 17), LUTHER: »Deus praescit et praeordinat omnia« (De serv. arbitr. 158), CALVIN. Nach LEIBNIZ hat Gottes Präscienz keinen determinierenden Einfluß auf die Weise unseres Handelns (Theod. I B, § 42 ff.). Vgl. Willensfreiheit.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 131.
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