Ternar

[497] Ternar nennt F. BAADER ein Dreieiniges, eine Dreiheit, z.B. die von Gott (s. d.) als »genitor, genitus, Spiritus« (WW. I, 226) In uns ist ein Ternar von Geist, Seele, Leib. »Wir werden uns selbst nur mittelst eines in uns erzeugten Gedankens, als innerer Selbstfortpflanzung bewußt, und dasselbe Gedankenbild vermittelt unleugbar zugleich unser Selbstbewußtsein, wie unsere nach außen gehende Tätigkeit. Die das Bewußtsein begründende Wurzel tritt nie selbst in das Bewußtsein. Ebenso ist's bei Gott. In seinem Bilde sich neufindend oder entdeckend, freut sich Gott ewig von neuem dieses seines Fundes und vermag sich in dieser Freude nicht enge oder inne zu halten, sondern breitet sich verherrlichend in ihr aus. Oder: Sich selbst verzehrend in der Zeugung des Sohnes, kehrt Gott als Geist wieder vom Gezeugten in sich zurück, im Sohne mit Wohlgefallen ruhend und doch wirksam oder schöpferisch tätig von ihm ausgehend. In dieser Freude des Sich-selbst-findenden, d.h. empfindenden Lebens läßt sich der hier angezeigte Quaternar nachweisen: Drei sind hervorgebracht: Sohn, Geist und Welt, und einer nicht hervorgebracht: der Vater« (Üb. d. Urternar 1816. vgl. Gott).

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 497.
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