[201] Gerson (Johann Charlier aus Gerson bei Rheims), geb. 1363, Schüler von Pierre d'Ailly, Kanzler der Universität Paris, gest. 1420. = G. ist ein von den Grafen von St. Victor und von Bonaventura u. a. beeinflußter Mystiker, der in der Logik dem Nominalismus zuneigt. (Das Allgemeine ist nur im Intellekt, aber in den Dingen begründet.) Die mystische Theologie stützt sich auf die innere Erfahrung und Offenbarung; über der Vernunft (ratio) steht die »intelligentia«, welche unmittelbar das Wesen der Dinge erfaßt.
SCHRIFTEN: Opera, 1483, 1521, 1706. – Vgl. A. J. MASSON, Jean G., 1894.