[661] Gerson, Wojciech, poln. Maler, geb. 1. Juli 1831 in Warschau, gest. daselbst 25. Febr. 1901, bildete sich auf der dortigen Kunstschule, später auf der Kunstakademie in Petersburg und ging dann nach Paris, wo er Schüler von L. Cogniet wurde, nach dessen Vorbild er sich für die Geschichtsmalerei entschied. In die Heimat zurückgekehrt, ließ er sich in Warschau nieder, wo er sowohl durch seine zahlreichen Bilder, deren Stoffe meist der polnischen Geschichte entlehnt sind, wie durch seine Lehrtätigkeit als Professor an der Malerschule einen großen Einfluß auf die Entwickelung der Malerei in Polen gewann. Seine durch glänzendes Kolorit und durch wohldurchdachte Komposition ausgezeichneten Hauptwerke sind: Einführung des Christentums bei den Slawen im 10. Jahrhundert, [661] Kasimir der Große, Jagiello nimmt seine Brüder gefangen, Kopernikus in Rom, die Königin Hedwig im Schloß zu Krakau, die Ermordung des Königs Przemyslaw II. 1293, die hochmütige Königin Rixa von Polen und der Schatten der Königin Barbara erscheint dem König Siegmund August von Polen 1553. G. war Mitglied der Petersburger Akademie.