Hartley, David

[229] Hartley, David, geb. 1704 in Illingworth oder Armley, Arzt, gest. 1757 in Bath.

H. gehört zu den Begründern der Assoziationspsychologie. Die psychischen Vorgänge und deren Verbindungen sind nach ihm von bestimmten Schwingungen in den Nerven und im Gehirn abhängig. Durch Wiederholung ähnlicher Schwingungen entstehen im Gehirn Dispositionen zu kleineren ähnlichen Schwingungen (»Miniaturen«). Diese Schwingungen reproduzieren solche Schwingungen, mit denen sie einmal assoziiert waren und dem entsprechen die Vorstellungsassoziationen, welche synchronistisch oder sukzessiv sind. Eine Tendenz der Vorstellungen nach Ergänzung besteht. Durch Assoziation entstehen zusammengesetzte Ideen und Vorstellungsreihen (»trains«); auch Gefühle und Willensvorgänge sind von Nervendispositionen funktionell abhängig. Die Unsterblichkeit der Seele bestreitet H. nicht.[229]

Schriften: Coniecturae quaedam de motu, sensus et idearum generatione, 1746. – Observationes on Man, his frame, his duty and his expectations, 1749, 6. ed. 1834; deutsch 1772-73. – Vgl. SPENCER BOWER, H. and J. Mill, 1881. – B. SCHOENLANK, H. u. Priestley, 1892.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 229-230.
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