Heinrich von Gent

[246] Heinrich von Gent (Henricus Gandavensis; nicht, wie er früher fälschlich genannt wurde, H. Goethals), geb. um 1217, gest. 1293. = H. ist einer der von Plato und Augustin besonders beeinflußten Scholastiker. Im göttlichen Geiste gibt es nur Ideen der Arten und Gattungen, nicht eigene Ideen der Individuen (»individua proprias ideas in Deo non habent«); das Individuelle wird von Gott in und mit den Gattungen erkannt. Die Materie der sinnlichen Objekte ist etwas Reales. Der menschliche Wille ist absolut frei, dem Verstände übergeordnet.

SCHRIFTEN: Quodlibeta theologica, 1518. – Summa quaestionum, 1520. – Summa theologiae, 1520, 1646. – Vgl. K. WERNER. H. v. G., 1878. – M. DE WULF, Histoire de la philos. scolastique dans les Pays-Bas, 1895. – BAEUMKER, Archiv für Gesch. d. Philos. V, 1892; X, 1897. – LICHTERFELD, D. Ethik H.s, 1906.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 246.
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