Rashdall, Hastings

[580] Rashdall, Hastings, geb. 1858, Theolog, Prof. in Oxford.

R. ist ein Vertreter des voluntaristischen »persönlichen Idealismus« (von Lotze u. a. beeinflußt). Die (körperlichen) Dinge existieren nur für Subjekte (»for mind, not for themselves«). Die Wirklichkeit ist Für sich-Sein, sie besteht aus persönlichen, d.h. bewußten, aktiven, wollenden Wesen (»a person is a conscious, permanent, self-distinguishing, individual, active being«). Gott ist ein die Welt denkendes, wollendes Wesen. Er ist die Ursache der von den Individuen unabhängigen Erfahrungsinhalte. Weder der Pluralismus noch der Monismus (als Singularismus) sind im Rechte. Die Individuen sind von Gott abhängig und Gott ist von ihnen nur sofern getrennt, als er von seiner eigenen ewigen Natur geschieden ist (»self-limitation«). Das All ist ein Geist, welcher viele Geister erzeugt (»one mind who gives rise to many«), eine »Gemeinschaft von Personen« (»a community of persons«). Das Absolute besteht aus Gott und den Seelen nebst deren Erfahrungsinhalten (»the absolute... consists of God and the souls, including, of course, all that God and those souls know of experience«), aus einer »Gesellschaft« (»a society which includes God and all other spirits«).

SCHRIFTEN: Personality, Human and Divine (in: Personal Idealism, ed. by H. Sturt, 1902, S. 369 ff.). – The Theory of Good and Evil, 1907.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 580.
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