Philomela

[1687] Philomēla, ae, f. (Φιλομήλα), I) Tochter des athenischen Königs Pandion, von Tereus, dem Gemahle ihrer Schwester Prokne, entehrt u., damit die Schandtat unentdeckt bliebe, der Zunge beraubt, weshalb Prokne den eigenen Sohn Itys dem Tereus zum Mahle vorsetzte. Als Tereus die Frauen verfolgte, wurde auf ihr Flehen Philomela von den Göttern in eine Nachtigall, Prokne in eine Schwalbe, Tereus in einen Wiedehopf verwandelt, Ov. met. 6, 424 sqq. Mart. 14, 75. – Nach altattischer Sage wird Prokne in die Nachtigall, Ph. in die Schwalbe verwandelt, bei röm. Dichtern zuw. Ph. als Mutter des Itys gen., s. Voß Verg. ecl. 6, 78 sqq. p. 49 sqq. – [1687] II) meton., philomēla, ae, f., die Nachtigall, Verg. georg. 4, 511. Cassiod. var. 8, 31, 7: phil. sibilans (zwitschernde), Sidon. epist. 2, 2, 14.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 1687-1688.
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