cuneus [1]

[1808] 1. cuneus, ī, m., der Keil, I) eig.: A) der Keil zum Einstecken (griech. εμβολον) od. zum Spalten (griech. σφήν), Cato u.a.: cuneum figere, adigere, Plin.: cuneo traiecto, Niete, Vitr.: cuneis scindere fissile lignum, Verg.: alte finditur in solidum cuneis via, Verg.: iamque labant cunei, die Keile, Pflöcke (mit denen das Gebälk des Schiffs zusammengefügt wird), Ov. met. 11, 514. – im Bilde, hoc cuneo veritatis, Tert. adv. Marc. 1, 21. – B) der Keil als eckige Figur, der Zwickel, Britannia velut in cuneum tenuatur, spitzt sich ab in einen Zwickel, Tac.: coit murus ex utraque parte in artiorem velut cuneum, Liv. – II) übtr.: A) ein keilförmig aufgestellter usw. Haufen lebender Wesen, s. Liv. 25, 3, 18: von in der Luft ziehenden Gänsen, Plin. 10, 63. – als milit. t. t., die keilförmige Schlachtordnung, der Keil, griech. εμβολος od. -ον (vgl. Kraner Caes. b. G. 6, 40, 2), Caes., Liv. u.a.: cuneum facere, Caes.: od. (poet.) dare, Verg., machen, bilden. – v. der mazedon. Phalanx, cohortes invicem sub signis, quae cuneum Macedonum (phalangem ipsi vocant), si possent, vi perrumperent, emittebat, Liv. 32, 17, 11. – B) ein Segment der terrassenförmig, aufsteigenden Sitzreihen im Theater, gebildet durch die Treppen, die von unten nach oben laufend die Halbkreise der Sitze gleichsam wie Radien teilen, die keilförmige Sitzab teilung, die Loge, Verg., Suet. u.a.: u. im Athenäum zu Rom, Sidon. – Plur. cunei meton. = die Zuschauerplätze, ut vero cuneis notuit res omnibus, allen Logen, Phaedr. 5, 7, 35. – C) der keilförmige Raum zwischen den einzelnen gemalten u. eingelegten Feldern der Wände, der Streifen usw., Vitr. 7, 4, 4 u. 5, 1.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 1808.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika