Hausmarke heisst das besondere Zeichen, mit welchem nach altem Gebrauche die Wohnhäuser und die Stammsitze bezeichnet wurden. Da sich der Hausbesitzer dieses Zeichens auch bei Unterschriften als Handzeichen bediente, erhielt es den Namen hantgemâl , welches Wort nun auf das Grundstück ...
Ermenrich ist der Hauptfeind Dietrichs von Bern in der Heldensage . Was er mit dem gotischen Könige Airmanareiks gemeinsam hat, ist nicht nachzuweisen; in der Sage erscheint er als römischer Kaiser , Oheim Dietrichs; er entehrt die Frau seines Marschalls Sibich, worauf ...
Hanswurst; das Wort erscheint zuerst in der 1519 erschienenen niederdeutschen Bearbeitung des Narrenschiffes, wo es einen groben Menschen von unbeholfener Figur malen soll, dessen Leibesgestalt an eine Wurst erinnert. Als Bauersmann erscheint Hanswurst zuerst in einem Fastnachtspiel 1553 und die ...
Grobianus. Am Schlusse des 15. Jahrhunderts kehrte ein Nürnberger Dichter die seit dem 13. Jahrhundert vorhandenen Anstandsregeln in poetischer Form um und gab Regeln für Vernachlässigung des Anstandes. Sebastian Brant erfand als Schlagwort für diese Gattung den heiligen Grobianus, ein ...
Ostereier. Ihr Ursprung ist unzweifelhaft heidnisch, worauf auch die gewöhnlichen Farben derselben, rot und gelb, die Sonnenfarben, deuten. Sie sind die Sinnbilder des neu beginnenden Naturlebens. Auch der Hahn, der sie legt, wahrscheinlich als Sinnbild der Fruchtbarkeit, gehörte der Frühlingsgöttin ...
Schüsseln verlangten ihrem Zweck gemäss eine mehr oder minder tiefe Schalenform. Als Tischgefässe waren sie schon in früherer Zeit irden , als kirchliche Gefässe metallen und zwar je nach Vermögen und Zweck von Gold, Silber, Zinn oder Kupfer, letztere dienten entweder ...
Halsberge , halsberc , angels. healsbeorg , altfranz. hauber, hauberc, habergon , heisst ein Teil der Ausrüstung eines Kriegers und zwar in erster Linie derjenige, der Hals und Nacken zu decken hatte, höchstens noch den Oberteil der Brust. Im weiteren Sinne versteht man darunter ...
Barfüsser , mhd. barvuoz , auch barfot , ist kein Ordensname, vielmehr heissen Mönche verschiedener Orden so, welche zum unbeschuhten Gehen verpflichtet sind, besonders die Franziskaner, doch gingen zu Zeiten auch die Karmeliter , Augustiner , Kapuziner barfuss. In der Schweiz hiessen die Franziskaner allgemein ...
Brautlauf , Hochzeit, ein in den germanischen Sprachen weitverbreitetes Wort, ahd. der brûtlouft und die brûtlouftî , mhd. das und die brûtlouf, brûtlouft , ursprünglich soviel als der geschmückte Zug (Lauf) mit der Braut oder jungen Frau und ihren Sachen zum Hause des ...
Hörigkeit , Das Wort hörig , mhd. hoerec = unterthänig, eigen, kann nicht über das 14. Jahrhundert nachgewiesen werden, ist aber von Neueren allgemein für das Verhältnis der loseren, sich dem Stande der Freiheit nähernden Knechtschaft im alten Deutschland verwendet, siehe Liten und ...
Ehrschatz , mhd. êrschatz , Gebühr, die bei Veräusserung eines Gutes oder Grundstückes oder bei sonstiger Veränderung, sei es durch Kauf oder Todesfall des Besitzers, an den Zins- oder Lehnsherrn von dem Käufer oder Erben zu entrichten ist. Es ist nicht ausgemacht ...
Edelknabe erscheint im mittelhochdeutschen Sprachschatze nicht; neuere Bücher verstehen darunter junge Knaben edler Herkunft, die bei einem befreundeten Herrn sich in ritterlicher Lebensart ausbilden sollen, mhd. meist kint genannt.
Chokolade wurde in Europa zuerst von den Spaniern getrunken und kam von Spanien nach Italien, 1663 nach Paris. Weigand weist das Wort auf deutschem Sprachgebiet zuerst im J. 1715 nach.
Öffnungen , siehe Weistümer .
Saufänger nannte man einen im späteren Mittelalter bei der Eberjagd gebrauchten Spiess mit messerförmiger Klinge und fast meterlangem Schaft.
Marschalk , siehe Hofämter .
Lalenbuch , siehe Schildbürger .
Kreuzgang , s. Klosteranlagen .
Passional , siehe Legenden .
Interdikt , siehe Bann .
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