Opfer. Das deutsche Wort Opfer leitet sich von dem lat. offerre ab; ahd. opfarôn, opforon, opfar; mhd. opheren, opher; altn. offr; das Wort ist erst durch das Christentum eingeführt worden, während die Sache, die sie bezeichnet, eine heidnische ist. Der ...
Faust , Dr. I. Litteratur des Faustbuches. In ähnlichem Sinne wie das 16. Jahrh. einzelne Landfahrergeschichten auf den Eulenspiegel , Narrengeschichten auf den Ort Schilda vereinigte, wurden damals auch seit alter Zeit umgehende Zaubererzählungen auf den Namen eines Dr. Johannes Faust konzentriert ...
Masse. Unter diesem Artikel mögen nach J. Grimms Rechtsaltertümern von den dort beschriebenen, im deutschen Rechtsleben des Mittelalters vorkommenden Massbestimmungen volkstümlicher Art die verbreitetsten zusammengestellt werden. »Ihr Grundcharakter«, sagt Grimm, »ist Auffassung des Rechtlichen durch das Sinnliche; Weisung dessen, was ...
Fig. 79. Gotischer Kelch aus Hohenstein. Kelch. Der Kelch, lat. calix , engl. chalice , franz. calice , ist ein profanes Trink-, hauptsächlich aber ein kirchliches Altargefäss, das schon in der ersten Zeit der Christenheit gebraucht wurde, zur Austeilung des in Wein verwandelten ...
Krone. Die Krone, lat. corona , franz. couronne , engl. crown , ist das Zeichen der Souveränität. Fürsten , überhaupt der hohe Adel , tragen sie statt des Helmes im Wappenschild. Aus der Merowingerzeit sind acht Votiv-Kronen bekannt, die bei wechselnder Grösse ganz von ...
Kreuz als Merk- und Schriftzeichen, wie als Verzierungsmittel kommt bei vielen heidnischen Völkern in allen möglichen Formen vor; das Henkelkreuz oder das blosse ist z.B. bei den Ägyptern ein Sinnbild der strahlenden Sonne, den Buddhisten bedeutet das Kreuz die ...
Fig. 1. Altar aus der Allerheiligen-Kapellen zu Regensburg. Fig. 2. Altar aus der Augustinerkirche zu Nürnberg. Altar , vom lat. altare , Opfertisch. Der Gote verdeutschte Altar mit hunslastaths = Opferstätte, der Angelsachse mit vigbed = Tempelbett; althd. áltari , mittelhd. der alter. Der ...
Fürst. Erst in der mittelalterlichen Periode hat man ein Recht, von Fürsten zu sprechen; denn die principes des Tacitus scheinen keineswegs ein einziges bestimmtes Amt bedeuten zu dürfen, vielmehr an verschiedenen Stellen bald den Gefolgsherrn, bald den Gaukönig und bald ...
Roman. Schon der Name dieser Dichtungsart erinnert an die französische Quelle; roman bedeutete im Altfranzösischen zuerst die Volkssprache gegenüber dem Latein, dann die in solcher Sprache geschriebene Dichtung, und sofort eingeschränkter die in Prosa erzählte Geschichtsdichtung, besonders die in Prosa ...
Lanze. Wie die Keule als älteste Schlagwaffe, so ist die Lanze als Stich- und Wurfwaffe bei allen alten Völkern bekannt. Aufgefundene Lanzenspitzen zeugen davon, dass schon die Pfahlbautenbewohner sich ihrer bedienten, und nach römischen Berichten war die germanische Lanze nicht ...
Engel sind nach der Ansicht der Hebräer höhere, von Gottgeschaffene Wesen, die seinen Thron als Rat umgeben und ihm als Boten dienen. Bis zum Exil dachte man sie sich in menschlicher Gestalt, im Exil verschmolz ihr Begriff unter persischem Einfluss ...
Fahne. In älterer Zeit führten die deutschen Völker gewisse Bilder als Feldzeichen, auf Stangen befestigte Tierbilder , des Ebers, des Stieres, der Schlange. Daneben erscheint schon in heidnischer Zeit als Zeichen für die Bewegung der Heerscharen die Fahne; es giebt dafür ...
Donar ist der zweitgrösste der germanischen Götter, in der Urzeit wahrscheinlich mehr geehrt als Wodan , daher der fünfte Wochentag, dies Jovis , zu Donnerstag wurde, der noch heute manche volksmässige Anschauungen bewahrt hat. Während Wodan im sausenden Sturm auf weissem Wolkenrosse ...
Fig. 28, Fig. 29, Fig. 30. Bogenschützen des 11. Jahrhunderts. Bogen. Wenn auch weder Tacitus noch Cäsar des Bogens bei den Germanen Erwähnung thun, so ergiebt sich aus Gräberfunden mit Sicherheit, dass schon die Urgermanen Bogen und Pfeil gekannt haben ...
Nixen , von noch unerklärter Ableitung (ahd. nihhus bedeutet Krokodil) sind Wassergeister, männliche und weibliche, mit den besondern Namen Nicker, Nickel, Nickelmann, Wassermann, Hakemann, Seemensch, Wasserjungfern, Wasserfräulein, Wasserfrauen, Seejungfern, Seeweibel, Wasserlissen. Sie hängen mit Wodan zusammen, der als Wolkengeist auch Meergeist ...
Runen heissen die von den Germanen angewendeten Schriftzeichen; der Bedeutung des Wortes gemäss, got. runa , ahd. rûna = Geheimnis, geheimer Ratschlag, wurde diese Schrift nicht für zusammenhängende schriftliche Aufzeichnung des gewöhnlichen Lebens, sondern zur Losung und Weissagung, zu Segens- und Verwünschungsformeln ...
Ärzte. Ahd. der arzât , mhd. arzât und arzet , vom lat. der archiâter , dieses aus griech. archiatros Erzarzt, erster Leibarzt; die ältere deutsche Benennung war got. lêkeis, leikeis , ahd. lâhhi , woraus mhd. lâchenaere , der Besprecher, Zauberer, als Geschlechtsname Lachner erhalten. Die ...
Georg , heiliger, soll nach der Legende von vornehmer Familie aus Kappadozien gebürtig gewesen sein. Ins römische Kriegsheer getreten, stieg er unter Diokletian zu hohen Ehrenstellen; als er sich energisch gegen die durch den Kaiser verfügten Christenverfolgungen aussprach, wurde er am ...
Adler war schon bei den orientalischen Völkern wie bei Griechen und Römern Symbol des Sieges und der Herrschaft, Begleiter des Zeus. Ähnlich erscheint er in der deutschen Mythologie als Bote und Begleiter Wodans . In Odins Saal hing an der westlichen ...
Iwein ist der Name eines Helden aus dem Sagenkreise des Artus und zugleich des vollendetsten epischen Gedichtes von Hartman von Aue , das nach einem altfranzösischen Gedichte des Chretien de Troyes gedichtet wurde. Unter den Rittern am Hofe des Königs Artus ...
Buchempfehlung
Aristophanes hielt die Wolken für sein gelungenstes Werk und war entsprechend enttäuscht als sie bei den Dionysien des Jahres 423 v. Chr. nur den dritten Platz belegten. Ein Spottstück auf das damals neumodische, vermeintliche Wissen derer, die »die schlechtere Sache zur besseren« machen.
68 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
456 Seiten, 16.80 Euro