Acht , ahd. die âhta , mhd. die âhte oder aehte , heisst die im altdeutschen Rechte vorhandene Gesetz- oder Rechtloserklärung. Schon in der fränkischen Zeit konnte ein Verbrecher zur Strafe aus dem gemeinen Frieden oder aus des Königs Schutz gesetzt werden; die ...
Krîe , Feldgeschrei. Wildes Schlachtgeschrei wird bei vielen alten Völkern erwähnt, Tacitus Germania 3 nennt das Schlachtgeschrei der Germanen barditus , welches Wort man mit »Bartweise« erklärt hat. Das Mittelalter unterschied die vom Kriegsherrn ausgehende Gesamtlosung und die Losung der einzelnen Truppenführer ...
Asyl , aus griech.-lat. asylum , Freistätte für Verbrecher; als solche galt bei den Hebräern sowohl als bei den Griechen und Römern der Tempel, besonders der Altar ; das Christentum behielt diese Einrichtung bei, ahd. heisst die Freistätte lotstat , mhd. vridehûs, vridestat ...
Ambo , ein griechisches Wort, eigentlich Rand, Erhöhung, bedeutet in erster Linie den Platz, der sich vom Altarraum aus in das Schiff der Kirche erstreckt; er ist von Schranken umgeben und durch Stufen erhöht, und dient für die niedere Geistlichkeit, die ...
Asen , der altnordische Name der einen Götterklasse, der die Wanen gegenüberstehen; got. und ahd. der ans. Zu den Asen zählten ausser Wodan sämtliche oberen Götter und Göttinnen mit Ausnahme der Wanen genannten Freyr und Freya. Asen und Wanen führten ...
Loki heisst eine germanische Gottheit, deren Namen und Mythen ausschliesslich in skandinavischen Quellen überliefert sind. Sein Name geht auf eine Wurzel von der Bedeutung leuchten, wozu u.a. lat. luc - is und ahd. liuhan , leuchten, gehört, und der Gott vertritt ...
Erek ist der Name eines Ritters aus Artus' Tafelrunde und der Held eines französischen Epos des Crestien des Troyes und eines danach bearbeiteten deutschen von Hartmann von Aue. Erec hat die schöne Enite zur Frau genommen und verliegt sich, d ...
Netz. Das Fischernetz ist in vorgeschichtlicher Zeit erfunden worden und ist ohne Zweifel der Kunst, Tuch zu weben, vorausgegangen. Das Haarnetz, lat. flecta, flexa, cratula , kam auf deutschem Boden im 14. Jahrhundert in Gebrauch. Frauen schmückten und banden damit das ...
Ball = Tanzfest, aus ital. der ballo , franz. der bal = Tanz , vom ital. ballare , tanzen, aus mittellat. ballare , welches nach dem in Grossgriechenland und Sizilien üblichen griech. ballizein = tanzen, hüpfen, vom griech. ballein = werfen gebildet ist. Im Deutschen kommt das ...
Kopf , gewöhnlich aus lat. cupa oder cuppa , Fass, Tonne abgeleitet, von Hildebrand in Grimms Wörterb. mit Schoppen u. mhd. schaf zusammengestellt, ist ein kugel- oder halbkugelförmiges Trinkgefäss mit Fuss, also vom Becher unterschieden; es kommt auch mit Henkeln und Griffen ...
Leis , mhd. der leise , häufiger Ausdruck für den geistlichen Volksgesang im Mittelalter, stammt aus dem Worte kyrieleison , daher er auch zuweilen kirleise, kirleis heisst; der deutsche Name ist ruof. Die verbreitetsten Leise sind der Osterleis: Christ ist erstanden , der Pfingstleis ...
Dame , mittell. domna , ital. dama und donna , franz. dame , ist nach Grimm wahrscheinlich erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bei uns eingeführt; im Simplicissimus, 1669, ist das Wort schon geläufig.
Sage , siehe Heldensage .
Rock , siehe Tracht .
Rise , siehe Kopfbedeckung.
Odin , siehe Wuotan.
Fig. 101. Gregorianische Buchstabennotierung. Fig. 102. Neumenotierung. Fig. 103. Hucbaldsche Buchstabennotierung. Fig. 104. Hucbaldsche Liniennotierung. Fig. 105. Neumen mit c- und f-Linien. Fig. 106. F-, C- und G-Schlüssel. Fig. 107. Fig. 108. Fig. 109. Johanneshymne. Fig. 110. Fig. 111 ...
Pferd. Unter allen Haustieren stand schon im Altertum, besonders aber durch das ganze Mittelalter dem Deutschen keines so nahe wie das Pferd. Ross und Reiter waren so unzertrennlich wie Seele und Leib. Daher die Unmasse von Sprichwörtern und Redensarten, die ...
Juden. Der Rechtszustand der Juden im römischen Reich, nachdem dieses das Christentum als Staatsreligion erklärt hatte, war so beschaffen, dass sie zwar in der Ausübung ihrer Religion geschützt, jedoch beschränkt in der Ausbreitung derselben, dazu ausgeschlossen von allen Ämtern, verhindert ...
Drama. Das Drama entsteht teils aus dem mimischen Spiel einer oder mehrerer Personen, teils aus dem Wechselgespräch, beides im Anfang nicht notwendig vereinigt. Mimische Spiele , Aufzüge, Mummereien sind ohne Zweifel schon in vorchristlicher Zeit vorhanden gewesen und erhalten sich das ...
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