êhaftiu nôt

[140] êhaftiu nôt, auch bloss die êhafte, heisst nach dem Gesetze zulässiger Entschuldigungsgrund dessen, der der Ladung vor Gericht nicht Folge leistet; fränkisch sunnis. In den ältesten Rechtsaufzeichnungen werden als ehhafte Nöte aufgeführt Krankheit, Herrendienst und Tod eines nahen Verwandten; in Hartmanns Iwein heissen sie siechtuom, vancnüsse ode der tôt; im Sachsenspiegel: Vier sake sint, die ehte not hetet: vengnisse unde süke, godes dienst butenlande (Betefahrt) unde des rikes dienst; andere Rechte nennen andere Nöte.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 140.
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