Antiphon

[25] Antiphon, Wechselgesang, war ursprünglich eine Gesangsweise der Israeliten und ging früh in den christlichen Gesangskult über. Nach der späteren Kirchenpraxis verstand man unter Antiphon nur die Aufforderung zum Wechselgesang, also denjenigen Vers oder Spruch, welchen der Vorsänger anzustimmen hatte und der am Schluss des Ganzen vom Gesammtchor wiederholt wurde. Schon Ambrosius stellte ein Antiphonarium mit den dazu gehörigen Gesangstexten auf, eine spätere vollständigere und noch heute gebrauchte Sammlung verdankt man Gregor d. Gr. Die Antiphone sind Bibelverse oder klassische Stellen aus Bibelversen, welche den Inhalt des Psalms kurz bezeichnen oder ihm die bestimmte Beziehung auf den festlichen Tag oder die Kirchenjahreszeit verleihen.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 25.
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