Fallgatter

[172] Fallgatter, mhd. schôztore, slagetore, valporten, franz. herses, sarrasins, mittellat. chlatrae, cataractae, hatte das Thor der mittelalterlichen Burg zuweilen zwei. Das eine lag dann unmittelbar hinter der eigentlichen Pforte, das andere am innern Ausgange des Thordurchgangs. Da die Maschinerie des zusammenhängenden Fallgatters durch einen untergeschobenen grossen Stein u. dgl. leicht ins Stocken gebracht werden konnte, erfand man das Orgelwerk, organum; hier hingen die einzelnen vertikal geordneten Balken an einer Winde und fielen ohne mechanische Verbindung nieder, so dass bei Störung eines oder mehrerer Balken die übrigen ihren Dienst dennoch thaten. Das Fallgatter ist auf vielen mittelalterlichen Städtesiegeln zu sehen. Jähns, 664.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 172.
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