Kawertschen

[487] Kawertschen, Gawerschen, Kaumersin, heisst eine im Mittelalter neben Lombarden und Juden oft genannte Klasse von Geldwucherern; sie stammten aus der Stadt Cahors in der Landschaft Guyenne und trieben ihren Gelderwerb durch ganz Frankreich, England und Deutschland. Im Jahre 1156 bewilligte Kaiser Friedrich I. dem Herzog von Österreich nicht nur Juden, sondern auch »Gewertschin« in seinem Land aufzunehmen. Sie verschwinden im 14 Jahrhundert aus der Geschichte, während von den Lombarden noch mehrere Jahrzehnte des 15. Jahrhunderts hindurch die Rede ist. Amiet, die französischen und lombardischen Geldwucherer des Mittelalters, namentlich in der Schweiz, im Jahrbuch für schweizerische Geschichte, Bd. 1 u. 2, 1877 u. 1878.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 487.
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