Priamel

[811] Priamel, aus mittellat. praeambulum = Vorgang, Vorlaut, Vorrede, Sprichwort, zu ambulare = gehen, wandeln, heisst ein einem Rätsel vergleichbarer Reimspruch, dessen einzelne Sätze als Vorspiel der den Schluss bildenden Lösung erscheinen. Sie kommen schon im 13. Jahrhundert, z.B. bei Freidank, vor und sind im weiteren Verlauf der volkstümlichen Litteratur sehr beliebt. Namentlich haben die Nürnberger Hans Rosenblut und Hans Folz (15. Jahrhundert) solche Sprüche, zum teil mit unsauberem Inhalt verfertigt. Vgl. Ad. von Keller. Alte gute Schwanke. 2. Aufl. Heilbronn. 1876.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 811.
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