Roland

[871] Roland ist der berühmteste Paladin in Karls des Grossen Tafelrunde. Geschichtlich ist von ihm nichts bekannt als sein Name und Einhards Notiz im Leben Karls, Kap. 9: es sei im Engpass der I Pyrenäen nebst vielen anderen gefallen Hrolandus britannici limitis präfectus, d.h.: Roland, der Befehlshaber im britischen Grenzbezirk. Nach Hugo Meyer liegt der fränkischen Rolandssage ein Mythus von einem Gotte Hruodo oder Rodo zu Grunde, der ums Jahr 700 etwa diese Form hatte: Der Sonnengott Hruodo, Berthas Sohn, ursprünglich eins mit den Sonnengöttern Irmin und Ziu, ausgezeichnet durch sein Schwert und sein Hörn, wird vom Altfeinde der Götter, Gamalo, verraten, von seinem Bluts- oder Bundesbruder Aller, dem Schildgott, dessen Schwester er. liebt, wider dessen Willen tödlich verwundet, und endet so im Kampf wider die Unholde im Dornenthal unter dem Weltbaum. Die Sonne bleibt nach seinem Tode stille stehn, die Steine weinen um den Verstorbenen, die Geliebte folgt ihm in den Tod. Über das Rolandslied siehe den Art. Karlssage.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 871.
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