[1084] Wilhelmiter heissen die Mönche eines reformierten Benediktinerordens, von dessen Stiftung wenig bekannt ist. Der Gründer, ein heiliger Wilhelm, soll sich nach einem ausschweifenden Leben bekehrt und auf den Rat des Papstes Eugen III. als Einsiedler in eine Wüste von Toscana zurückgezogen haben. Aber erst im Gebiete von Siena fand er das öde steinige Thal, das er suchte und wo er sich 1155 zu einem entsagungsvollen Leben niederliess. Der Ort Stabulum Rhodis, später Malavalle genannt, wurde der Ausgangspunkt von Eremiten-Kongregationen, die sich nach dem heil. Wilhelm benannten und sich durch Italien, Deutschland, die Niederlande und Frankreich verbreiteten. Der Orden war nie bedeutend. Nach anderer Auffassung sollen Wilhelmiter-Mönche der Name der durch Abt Wilhelm von Hirsau reformierten Benediktiner-Kongregation sein. Stälin, Württemberg. Gesch. II, 685.