[664] CEPHEṼS, ëi, Gr. Κηφεὺς, έως, (⇒ Tab. XVIII.) nach einigen, des Agenors, Theo in Arat. ap. Muncker. ad Hygin. Astron. Poet. lib. II. c. 9. nach andern, des Belus, Euripides ap. Apollod. lib. II. c. 1. §. 4. und, nach den dritten, des Phönix Sohn; Hygin. l. c. war König in Aethiopien, Apollod. ib. c. 4. §. 3. oder, wie andere wollen, in Joppe, Pomp. Mela. L. I. c. 11. welches hernach Phönicien genannt worden. Conon. Narr. 40. Er hatte zur Gemahlinn die Cassiope, mit welcher er die Andromeda zeugete. Wie aber Cassiope der Nereiden und des Neptuns Zorn wider sich erregete; also mußte er endlich, auf Rath des Orakels, und Zwang seiner Unterthanen, besagte seine Tochter dem Cetus, einem ungeheuren Seethiere, zu verschlingen vorgeben, die aber doch Perseus von ihrem bevorstehenden Tode befreyete. Apollod. l. c. Er hatte aber dieselbe schon vorher seinem Bruder, dem Phineus, versprochen. Dieser fieng daher bey dem [664] angestellten Beylager derselben mit dem Perseus einen gräulichen Lermen an, worüber er aber auch von dem Perseus in einen Stein verwandelt wurde. Ovid. Metam. V. ab init. Jedoch wollen auch einige, er habe bemeldete Tochter dem Agenor versprochen gehabt, und sey nach ihrer Befreyung mit demselben darauf umgegangen, den Perseus aus dem Wege zu räumen, der sie denn beyderseits darüber in Steine verwandelt hätte. Hygin. Fab. 64. Andere hinge gen melden, daß unter der Andromeda vielen Freyern sich insonderheit besagter Phineus, und einer mit Namen Phönix befunden. Weil nun Cepheus seine Tochter lieber diesem, als seinem Bruder, geben, sich aber auch solchen Phineus nicht gern zum Feinde machen wollen, so habe er es mit dem Phönix so angestellet, daß er die Andromeda entführen müssen. Indem aber diese nichts um ihres Vaters Anschlag gewußt, so habe sie ganz ungemein über ihren Unfall gewehklaget. Perseus sey hier mit seinem Schiffe ungefähr dem Phönix begegnet, und habe der Andromeda Geschrey vernommen, da er sie denn dem Phönix wieder entrissen. Weil nun dieses Schiff einen Wallfisch, Cetus, zum Zeichen geführet, so sey die Fabel daher entstanden, als sey die Andromeda einem dergleichen Meerwunder vorgegeben worden. Conon. l. c. Indessen wollen doch einige, daß unter des Cepheus Regierung wirklich an den Küsten von Joppe ein Seeungeheuer erschienen, welches die Schiffe umgeworfen und die Handlung gestöret habe. Ban. Erl. der Götterl. IV B. 359 S. Es bekam aber hernach solcher Cepheus, wie seine Gemahlinn, Tochter und sein Schwiegersohn, seine Stelle am Himmel mit, wohin sie insgesammt Minerva versetzte. Eratosth. Cataster. 15.
Hederich-1770: Cephevs [1] · Cephêvs