Cithaeron

[736] CITHAERON, onis, Gr. Κιθαιρὼν, ῶνος, ein alter König in Böotien, von welchem der Berg Cithäron seinen Namen bekommen. Pausan. Bœot c. 1. p. 543. Er war ein sehr schlauer Mann, so daß er dem Jupiter selbst mit seinem klugen Rathe dienete. Denn als sich dieser dereinst mit der Juno entzweyet hatte, und solche sich auf keine Art wieder mit ihm versöhnen wollte, so gab ihm Cithäron den Anschlag, daß er eine hölzerne Statüe machen, solche anziehen und auf einen verdeckten Wagen einher führen, zugleich aber auch bekannt machen ließ, daß es die Platäa, des Asopus Tochter, wäre, die er sich zur neuen Gemahlinn erkieset hätte. Als Juno solches hörete, so lief sie in vollem Eifer auf den Wagen los, und riß der Statüe die Kleider vom Leibe. Da sie aber sah, daß es nur ein hölzernes Bild war, so mußte sie des Handels lachen, und vertrug sich daher wiederum mit ihrem Jupiter. Indessen wurde doch zum Andenken solcher Begebenheit jährlich ein besonderes Fest gehalten, welches Dædala genannt wurde, weil die hölzernen Statüen anfangs so hießen. Id. ib. c. 2. p. 546.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 736.
Lizenz:
Faksimiles:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika