Eridanvs

[1034] ERIDĂNVS, i, Gr. Ἠριδανὸς, ου, soll zuerst Phaethons Namen gewesen seyn, welchen er hernach dem Flusse gegeben, in den er gestürzet worden, da er selbst von dem Lichte seiner Gluth, den Namen Phaethon bekommen. Servius ad Virg. Aen. VI. 659. Seine Tochter war Zeuxippe, mit welcher Teleon den Butes, einen der Argonauten, zeugete. Hygin. Fab. 14. p. 43. Er ist sonst eigentlich der jetzige Po in Italien; Diod. Sic. lib. V. 23. p. 210. jedoch soll er auch ein Fluß in der Hölle seyn. Virg. Aen. VI. v. 659. Man hat ihn als ein Gestirn, welches aus vierzehn Sternen besteht, mit an den Himmel gesetzet, Eratosth. Cataster. 37. Weil es aber südlich ist, und wir es nicht recht sehen können, so hat Tycho davon nur zehn bemerket. Strauch. Astrogn. p. 123. Warum er aber mit am Himmel stehe, weis man nicht; daher ihn einige lieber für den Nil ansehen wollen, dessen Größe [1034] und Nutzbarkeit solche Ehre noch eher verdienen scheine. Hygin. Astron. Poet. L. II. c. 32.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1034-1035.
Lizenz:
Faksimiles: