[1789] ONVPHIS, is, Gr. Ὄνουφις, εος, einer von den dreyen heiligen Ochsen, welche die Aegypter gottesdienstlich verehreten. Dieß geschah sonderlich zu Hermunthis, in einem prächtigen Tempel, wiewohl man den daselbst verehrten Ochsen Pacis oder Bacis nennet. Macrob. Saturn. l. I. c. 21. p. 305. Es scheint aber, daß der Namen allhier verderbt sey; Iablonski Panth. ægypt. P. I. p. 99. da anderswo ausdrücklich gesaget wird, daß die Aegypter einen Ochsen verehreten, den sie Onuphis nennten. [1789] Aelian. de anim. l. XII. c. 11. Ob nun gleich der Ort, wegen seines vermeyntlichen rauhen Namens, hier nicht angegeben wird, so findet man doch anderswo erwähnet, daß zu Hermonthis oder Hermunthis eben ein solcher Ochs ernähret worden, als zu Memphis und Heliopolis. Strabo l. XVII. p. 817. Hieraus wird denn wahrscheinlich, daß der Pacis eben der Onuphis seyn müsse. Iablons. l. c. P. II. p. 274. Dieser Namen kann aus dem ägyptischen Nuphi oder Enuphi, gut, und Ehe oder Ahe, ein Ochs, zusammen gesetzet seyn, und so viel als einen guten Ochsen bedeuten. Da aber auch Henuphi oder Hanuphi im Aegyptischen Fülle, Ueberfluß heißt, so könnte er auch wohl davon seyn genannt worden. Id. l. c. Vieleicht möchte der andere Namen Pacis oder Bacis auch wohl Pabacis eigentlich geheißen haben, welches einen Schutzgott der Stadt andeutet. Ib. p. 276. Sonst wurde von diesem Ochsen vorgegeben, daß er wundersamer Weise mit der Sonne übereinkäme, und alle Stunden seine Farbe veränderte. Macrob. l. c. Jedoch soll seine Hauptfarbe schwarz und er von ausnehmender Größe gewesen seyn. Aelian. l. c. Seine Haare waren straubicht und wuchsen ihm wider den Strich, welches sonst bey keinem Thiere gewöhnlich ist. Id. & Macrob. l. c. Man hat ihn daher mit dem Mnevis für einerley gehalten. Pignor. Tab. Isiac. p. 48. Sie sind aber in der That von einander unterschieden. Iablonski l. c. Jedoch sind beyde als ein Sinnbild des guten Geistes angesehen worden. Id. P. I. p. 98.