Pallas

[1852] PALLAS, ădis, Gr. Παλλὼς, άδος, ist so viel, als Minerva, welche diesen Namen, nach einigen, von πάλλεσθαι, sich [1852] bewegen, tanzen, hat, weil sie wegen ihrer immer grünenden Jugend zu dergleichen Lustbarkeit geneigt ist. Phurnut. de N.D. c. 20. Nach andern hat sie ihn von πάλλειν, schwenken, weil sie, als die Göttinn des Krieges, einen Spieß zu führen und denselben zu schwenken pflege. Plato ap. Voss. Etymol. in Minerval, p. 373. Einige leiten ihn von dem Pallas, ihrem Vater, her, den sie selbst umgebracht, weil er ihr Gewalt anzuthun suchte; Luc. Ampel. c. 9. oder auch von dem Pallas, einem Riesen, welchen sie erleget, als diese den Himmel gestürmet. Tzetz. ad Lycophr. v. 355. Noch andere wollen, sie habe ihn von ihrer Gespielinn Pallas, welcher sie wider Willen den Tod zuzog. Tzetz. ad Lycophr. v. 355. Ferner meynet man, er sey ihr von der See Pallas gegeben, aus welcher sie entsprungen seyn soll. Festus l. XIV. p. 322. Ja, man holet ihn endlich von dem Phönicischen oder Ebräischen palah, verborgen oder in Bewunderung seyn, weil sie die Vorsteherinn der verborgenen und bewundernswürdigen Weisheit sey. Voss. l. c. Cf. Becmann. Orig. L. L. in Crapula, p. 383. Sieh Minerva.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1852-1853.
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