Philámmon

[1975] PHILÁMMON, ŏnis, Gr. Φιλάμμων, ονος, ( Tab. XIV.) des Apollo, und, nach einigen, der Leukonoe, Hygin. Fab. 161. nach andern, der Chione, Ovid. Metam. XI. v. 301. und nach den dritten, der Philonis Sohn. Conon. Narrat. 7. Er war von so ungemein schöner Gestalt, daß sich die Nymphe Argiope in ihn verliebte, und den Thamyris mit ihm zeugete. Apollod. l. I. c. 3. §. 3. & Conon. l. c. Die ihn zu der Chione Sohne machen, geben ihm zum Zwillingsbruder den Autolykus, dessen Vater aber Mercurius gewesen. Sie machen ihn dabey zu einem sonderbaren Instrumental- und Vocalmusikus. Ovid. l. c. v. 316. Er soll nicht nur Lieder verfertiget haben, in denen er die Geburt der Latona, der Diana und des Apollo besungen, sondern auch die musikalischen Chöre eingeführet haben, die aus Manns- und Frauenspersonen bestunden, welche um den Tempel zu Delph herum tanzeten, und nach dem Klange der Musik zugleich das Lob der Götter besangen. Plutarch. de Music. p. 1132. T. II. Opp. Man will, er, und nicht Orpheus, soll als Musikus unter den Argonauten mit nach Kolchis gegangen seyn. Pherecyd. ap. Apollon. l. I. 23. Jedoch hält man solches nicht für recht wahrscheinlich Burman. Catal. Argon. h. v. Er soll auch bey den pythischen Spielen, wo man Preise für die Musik und Dichtkunst ertheilete, dieselben gewonnen haben. Pausan. Phoc. c. 7. p. 620. Sonst soll er den Thamyris nicht so wohl mit der Argiope, als selbst mit der Muse, Erato, gezeuget haben. Micyll. ad Ovid. l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1975.
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