[1997] PHORCYS, ynis, Gr. Φόρκυν, υνος, od. Φόρκυς, υος, (⇒ Tab. IV.) Lateinisch PHORCVS Serv. ad Virgil. Aen. V. v. 240. Er war, nach einigen, des Pontus und der Erde, Apollod. l. I. c. 2. §. 6. nach andern aber Neptuns und der Thoosa, einer Nymphe, Sohn. Serv. ad Virgil. l. c. v. 824. Man rechnete ihn mit unter die bekanntesten Meergötter; Id. l. c. 240. und er hatte wieder sein Chor, oder Heer anderer kleinerer unter sich. Virgil. l. c. v. 240. & 824. Seine Gemahlinn war Ceto, seine Schwester, mit welcher er die Gräen oder Phorcyaden, Pephredo, Enyo und Chersis, oder Dino, und die Gorgonen, Medusa, Stheno und Euryale zeugete. Apollod. l. c. cf. Hes. Theog. v. 270. & Hygin. Præf. p. 9. Er war aber eigentlich, nach einigen, ein König in Afrika, an dem tritonischen See: Pausan. Cor. c. 21. p. 123. nach andern aber in Sardinien oder Corsika, welcher mit dem Atlas in Krieg gerathen, und, da er in demselben umgekommen, so gaben seine Leute vor, er wäre in einen Meergott verwandelt worden. Varro ap. Serv. ad Virgil. Aen. V. v. 824. Andere machen nur einen guten Seefahrer aus ihm, der sich bis in die entlegensten Länder gewaget, daher sie dessen Namen aus dem Phönicischen von phrak, er ist abgegangen, hat sich wegbegeben, etc. herleiten. Cleric. ad Hes. l. c. v. 237. Sonst machen einige die Thoosa zu dessen Tochter, mit welcher Neptun den Polyphemus gezeuget. Homer. Od. Α. v. 71. Andere geben ihm zu seinem Sohne den Drachen, der die goldenen Aepfel der Hesperiden bewahrete. Hesiod. Theog. v. 333. Wie aber solches, wiederum nach andern, die Phorciden selbst thaten; Heraclit. de Incredib. c. 13. so geben ihn einige für einen Cyrener aus, welcher außerhalb den Herkulessäulen drey Inseln, als König besessen, und eine goldene Bildsäule der Pallas oder Gorgone, vier Ellen hoch, verfertigen lassen, welche dessen drey Töchter in ihrem gemeinschaftlichen Schatze verwahret, [1997] Perseus aber endlich von ihnen abgehohlet. Palæphat. de Incred. c. 32. Sieh Gorgones.
Hederich-1770: Phorcys [1]