[2344] THERSÍTES, æ, Gr. Θερσίτης, ου, (⇒ Tab. XXVI.) des Agrius Sohn. Ovid. ex Ponto l. III. Ep. 9. & ad eum Heinsius [2344] l. c. Er war der häßlichste Mensch unter allen Griechen vor Troja, als der nicht nur schielete, hinkete, einen ungeheuern spitzigen Kopf, und eine bucklichte Brust, sondern auch so ein unverschämtes Maul hatte, daß er weder des Agamemnons, noch sonst eines Feldherrn schonete, vornehmlich aber ein Feind des Achilles und des Ulysses war. Homer. Il. Β. v. 212. Jedoch bekam er auch wohl, eben seiner unverschämten Reden wegen, einige harte Schläge von dem Ulysses. Id. ib. v. 265. Ja, endlich tödtete ihn Achilles deswegen so gar. Denn als solcher die Penthesilea erleget hatte, und nach ihrem Tode erst ihre Schönheit erblickete und bewunderte, Thersites ihr aber aus Frevel die Augen mit seinem Spieße ausstach, so erbitterte solches den Achilles dergestatt, daß er ihn dagegen wieder mit seinem Spieße darnieder stieß, oder, nach andern, vielmehr mit der Faust zu Boden schlug. Einige sagen, dieß sey darum geschehen, weil ihm Thersites vorgeworfen, er habe so gar noch ungeziemende Dinge mit der todten Amazone vorgenommen. Tzetz. & Potter. ad Lycophr. v. 999. Es heißt aber von ihm Θερσίτειον βλέμμα so viel, als ein scheußliches Gesicht, Suidas in Θερσίτης. & ex eo Erasm. in Adag. p. 255. und Thersites allein bedeutet gemeiniglich ein Läster maul. Seneca de Ira l. III. c. 23. Gleichwohl muß er so gar unangesehen nicht gewesen seyn, weil selbst Palamedes mit ihm im Brette, oder das Schachspiel vor Troja spielete. Pausan. Phoc. c. 31. p. 668. Jedoch soll seine Seele nach seinem Tode in einen Affsen gefahren seyn. Plato de Repub. l. X. p. 765.