Abbo, S. (3)

[3] 3S. Abbo, Abb. et M. (13. Nov.) Der hl. Abbo oder Albo, Abt im Kloster Fleury, stammte aus dem Orleanais und erhielt seine Bildung in dem besagten Kloster Fleury oder St. Benedict an der Loire, wo er auch die Gelübde ablegte. Er besaß für seine Zeit große Gelehrsamkeit, doch zeichnete er sich noch mehr durch seine Tugenden aus. Auf Ersuchen des hl. Oswald, Bischofs von Worcester, der auch im Kloster Fleury als Mönch gelebt hatte, schiffte er nach England über und wurde der Klosterschule Ramsey vorgesetzt. Nach seiner Rückkehr in sein Kloster Fleury ward er zum Abte gewählt und handhabte strenge Zucht und Ordnung. Wegen des hohen Rufes seiner Heiligkeit und Einsicht, in dem er stand, ward er von allen Orten her um Rath gefragt, und erhielt auch vom König Robert, Capet's Sohn, eine Sendung nach Rom. Tapfer vertheidigte er die Rechte seiner Abtei gegen den Bischof Arnulf von Orleans, und verfaßte hierüber eine Rechtfertigungsschrift an die Könige Hugo Capet und dessen Sohn Robert. Bei einer Reise in das Kloster Squirs oder Reole, im Bisthum Bazas, das unter dem Abte von Fleury stand, verlor er das Leben in einem Streite, der sich zwischen seinen Begleitern und den Gascognern erhob. Er starb 1004. Da seine Heiligkeit durch verschiedene Wunder sich erwies, so verehrte man ihn als einen Martyrer. Unter andern Wundern sind viele Blinde an seinem Grabe durch seine Fürbitte sehend geworden. – Seine Verehrung fand eine solche Aufnahme, daß sein Martyrium schon im Jahre 1031 [3] von mehreren Kirchen Galliens auf's Solemneste gefeiert wurde. (Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 3-4.
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