Acacius, S. (3)

[13] 3S. Acacius (Accacius, Achatius), Ep. (31. März). Der hl. Acacius war Bischof von Melitene in Klein-Armenien und lebte zur Zeit des Kaisers Decius. Butler hält ihn für einen Bischof von Antiochien, wahrscheinlich irregeleitet von der Bemerkung in den Akten des Heiligen, er sei der Schild und die Zuflucht der ganzen Gegend von Antiochien gewesen. Unter diesem Antiochien ist aber nicht Antiochien in Syrien, sondern das in Asien (Kleinasien, in Phrygien) gelegene zu verstehen, und so konnte es geschehen, daß er, wie die Akten sagen, der Schutz von Antiochien gewesen, obwohl er den bischöflichen Stuhl des benachbarten Melitene inne gehabt hatte. Der Heilige wurde, wie er selbst im Verhöre bei dem Statthalter Marcian sagt, Agathangelus beigenannt, was guter Engel bedeutet. Während der Verfolgung des Decius erhielt er seine Heerde in unerschütterlicher Anhänglichkeit an den christlichen Glauben, wurde aber selbst gefangen genommen und eingekerkert. Das Verhör, das er vor obgenanntem Statthalter zu bestehen hatte, ist auf uns gekommen, und herrscht darin ein so edler Freimuth von seiner Seite, daß er in die gerechteste Verwunderung setzt. Frei und unerschrocken bekannte er Christum den Herrn und nahm nicht den geringsten Anstand, die Thorheit des Heidenthums ins rechte Licht zu setzen. Der Statthalter hob die Untersuchung auf, indem er erklärte, er müsse den Rechtshandel dem Kaiser selbst zur Einsicht vorlegen. Als der Kaiser Decius den Bericht über das Verhör gelesen hatte, wurde er über die Weisheit und Standhaftigkeit des hl. Acacius in Verwunderung gesetzt, so daß er den Befehl gab, ihn in Freiheit zu setzen und seine Religion ungestört ausüben zu lassen. Das glorreiche Bekenntniß des hl. Acacius geschah am 29. März des Jahres 250 oder 251. Wie lange er darnach noch gelebt hat, kann nicht ermittelt werden. Bei den Griechen, den Aegyptiern und überhaupt allen Morgenländern wird sein Fest am 31. März gefeiert; im römischen Verzeichniß der Martyrer dagegen findet sich sein Name nicht. Uebrigens wird er auch in der abendländischen Kirche als einer der vierzehn Nothhelfer verehrt und auf Bildern gewöhnlich als Bischof mit Inful und Stola dargestellt, Kirchengefäße und ein trockenes Bäumchen oder den Zweig eines Baumes in den Händen tragend. Woher letztere Darstellung komme, kann aus Mangel an nähern Nachrichten nicht angegeben werden, es liegt ihr aber wahrscheinlich ein Wunder zu Grunde, das der Heilige gewirkt, das aber nicht aufgezeichnet wurde. Die Griechen verehren ihn überdieß als Thaumaturgen oder Wunderthäter.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 13.
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