Adalgisus, S.

[25] S. Adalgisus (Algisus), Presb. (2. Juni, al. 10. Juli). Der hl. Priester Adalgisus, der in der Landschaft Tierache in der Picardie lebte, war aus Irland gebürtig und stammte nicht, wie Einige wollen, aus königlichem Geschlechte, wohl aber von sehr vornehmen frommen Eltern ab. Frühzeitig gesellte er sich zu Furseus, einem Bischofe in Schottland, den man fälschlich für seinen Bruder ausgibt, und empfing von ihm die Priesterweihe, worauf er mit einigen Andern aus Irland nach Frankreich übersetzte. Hier nun erbaute er mit Genehmigung des Königs Clodoväus in dem Walde Tierache in der Picardie eine Zelle an dem Orte, wo Wasser hervorquoll, als er seinen Stab in die Erde gesteckt hatte. Der Ruf seiner Heiligkeit verbreitete sich weithin und zog viele seiner Landsleute heran. Von einer Wallfahrt nach Rom brachte er einige hhl. Leiber zurück, die er zum Geschenk erhalten hatte, und starb reich an Verdiensten gegen das Jahr 670. Sein Leib wurde im Jahre 970 aus seiner Zelle in das im gedachten Walde gelegene Kloster St. Michael, im Bisthum Laon, übertragen, ein Arm davon kam jedoch nach Miroilles. Die Akten dieses Heiligen enthalten nach der Bemerkung der Bollandisten sehr viel Unrichtiges. In einigen Orten wird sein Fest am 10. Juli begangen.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 25.
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