Aegilis

[52] Aegilis, Abb. (6. Aug. al. 28. Nov.) von Egil = Auge (oculus) oder Adler (aquila). – Der Abt Aegil, den Raderus in seinem Werke Bavaria sancta unter die »Heiligen« rechnet, war aus Bayern gebürtig und wurde Abt zu Fulda. Schon in der frühesten Jugend wurde er von seinen Eltern dem hl. Abte Sturmius daselbst zur Erziehung übergeben, der ihn auf das Allerliebreichste aufnahm. Bei aller Einsicht und Weisheit, die er besaß, unternahm er, Abt geworden,[52] doch nie etwas von einiger Wichtigkeit ohne den Rath seiner Brüder, und bewirktedadurch eine wunderbare Einigkeit und Harmonie der Herzen unter denselben. Noch bei Lebzeiten ließ er das Grab zubereiten, das ihn nach dem Tode aufnehmen sollte und heftete selbst seine Grabschrift darüber. Als er im J. 822 starb, befand sich das Kloster in der schönsten Blüthe. Bei Raderus findet sich von Aegil eine bildliche Darstellung, in welcher er abgebildet wird, wie er im Kleide eines Abtes so eben den Bau des Klosters anordnet und den Werkleuten nachsieht. Sein Name findet sich von einigen Hagiologen am 6. August, von andern am 28. November angegeben.


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 52-53.
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