Agilus, S. (2)

[77] 2S. Agilus, Abb. (30. Aug.) Der hl. Agilus (frz. Saint-Alle) war ein Sohn Agnoaids, eines der Vornehmen am Hofe Childeberts II., Königs von Austrasien und Burgund, und wurde von seinen Eltern auf den Rath des hl. Columban im Kloster Luxeuil dem Herrn geweiht. Als sein Vater mit Tod abgegangen war, sah sich der hl. Columban, der nun keinen Beschützer mehr am Hofe hatte, einer heftigen Verfolgung von Seiten der Königin Brunehild ausgesetzt, die über ihn deßhalb aufgebracht war, weil er den Frauen keinen Eintritt in sein Kloster verstattete. Uebrigens erstreckte sich diese Verfolgung nicht blos auf den hl. Lehrer, sondern auch auf seine Schüler, die genöthigt waren, ihre Einsamkeit zu verlassen. Unter diesen war auch unser Heilige; darum begab er sich zu dem Könige Theoderich von Neustrien und wurde von ihm mit Güte aufgenommen. Einige Jahre hernach wurde ihm und dem hl. Eustasius die Bekehrung der Ungläubigen jenseits der Vogesen und des Juragebirges übertragen. Sofort drangen sie bis nach Bayern vor und ihr Eifer war vom besten Erfolge begleitet. Von seiner Mission zurückgekehrt, widmete sich der hl. Agilus mit eben der Treue, wie vorhin, den hl. Uebungen; allein er konnte nicht lange in der Einsamkeit bleiben, da ihm die Leitung des Klosters Rebais (Resbachum) in dem Bisthum Meaux übertragen wurde. Er war der erste Abt dieses Klosters, wurde in einer im J. 636 zu Clichy gehaltenen Versammlung von Bischöfen bestätigt und starb nach 14 Jahren segensreicher Wirksamkeit um das Jahr 650 in einem Alter von 66 Jahren.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 77.
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