Alanus de Solminihac (11)

[95] 11Alanus de Solminihac, Ep. Alan de Solminihac, Bischof von Cahors, kam auf dem Schlosse Belet, unweit Perigueux, am 25. Nov. 1595 zur Welt und gehörte einer der reichsten und ältesten Familien des Landes an. Seine Eltern bestimmten ihn zum Ehestande und gedachten, denselben in den Militärorden der Malteser aufnehmen zu lassen; allein da sein Oheim, Abt von Chancellade (Fons Cancellatus), den Wunsch äußerte, ihm seine Würde abzutreten, so glaubte Alan, diese Gelegenheit sei ihm von der Vorsehung zugeführt und wählte den geistlichen Stand. Zu diesem Zwecke widmete er sich den Studien und wurde am 6. Jan. 1623 als Abt eingesegnet. Das Kloster war im innerlichen und äußerlichen Verfall; aber der Abt Alan scheute keine Mühe, sowohl Kirche und Kloster wieder herzustellen, als auch den ächten Geist des Klosters in dasselbe zu verpflanzen. Seine Bemühung war mit dem besten Erfolge begleitet, und er ist als Reformator dieses Klosters in jeder Hinsicht zu betrachten. Durch das Geschick, womit er einige Aufträge in Bezug auf Klostervisitation erledigte, zog er die Aufmerksamkeit des Königs Ludwig XIII. und seines großen Ministers Richelieu auf sich. Er schlug zwar das Bisthum von Lavour aus, aber konnte nicht ausweichen, das von Cahors anzunehmen. Im J. 1637 wurde er in seinem 44. Jahre zum Bischofe geweiht und starb den 31. Dez. im J. 1659, nachdem er 22 Jahre dieses große Bisthum zum [95] Segen und Heile der Gläubigen verwaltet hatte. Seine Canonisation ward schon öfters betrieben, siebenmal kam die französische Geistlichkeit in den Jahren von 1670 bis 1785 beim hl. Stuhle bittend um seine Heiligsprechung ein, 1775 erbot sie sich sogar alle Unkosten zu tragen. Es wurden auch bereits Einleitungen dazu getroffen und ganz gewiß stünde jetzt Alan im Verzeichniß der Heiligen, wäre nicht die französische Revolution dazwischen gekommen. (But.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 95-96.
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