[108] 20B. Albertus Besutius, Erem. (3. Sept.) Der sel. Albert Besutius – so genannt entweder von dem Orte Besozzo, aus dem er herstammte, oder nach Ferrarius von der Familie (ex Besutia familia), der er angehörte – lebte zur Zeit des Papstes Johannes XXII. (1316–1334) und suchte auf alle mögliche Weise zu Reichthümern zu gelangen. Als er aber einst auf dem Lago Maggiore (Lacus Verbanus, Lacus major) bei einem plötzlich entstandenen furchtbaren Sturme in Lebensgefahr kam, machte er das Gelübde, seinem Lebenswandel zu entsagen, wenn er aus dieser Gefahr mit dem Leben davon komme. Da er glücklich gerettet nach Hause gekommen war, hielt er getreulich Wort, erstattete alles ungerechte Gut und gab seine Güter den Armen. Hierauf bezog er mit Einwilligung seiner Gattin, welche sich in einem Kloster Gott weihte, eine Höhle auf einem sehr hohen Berge an jenem See, auf welchen nur mit Mühe zu kommen war, und lebte hier nur von dem, was ihm die Vorüberschiffenden reichten. Als er später von den Engeln mit Speise versehen wurde, also nicht mehr nöthig hatte, die Schiffenden anzusprechen, und daher von den Leuten unten am See nicht mehr gesehen wurde, glaubte man allgemein, er sei gestorben; allein da eben in jener Gegend die Pest wüthete, so gab ein Priester den Rath, zu Albert auf den Berg zu gehen und ihn um sein Gebet zur Abwendung der Pest zu bitten. Es geschah. Als das Volk zu ihm in seine Höhle kam, fand es ihn noch gut bei Leben und bat ihn um sein Gebet. Da der Selige sich deßhalb strengere Bußwerke auferlegte und die Sünden des Volkes an sich selber büßte, erschien ihm ein Engel, verkündete ihm die Erhörung seiner Bitte und zeigte ihm zugleich an, wie es im Willen Gottes liege, daß der hl. Catharina von den Leuten eine Kirche erbaut werde. Nicht lange darnach wurde er von einem Fieber befallen, das ihn nicht mehr verließ, bis er am 3. Sept. 1359 selig verschied. Sein Leib blieb lange verborgen, wurde aber später aufgefunden und in der oben erwähnten Kirche der hl. Catharina de Saxo am See begraben.