[112] S. Albianus. Der hl. Albianus, Einsiedler zu Nitria in der Thebais, war zu Ancyra in Galatien geboren und trat, noch [112] jung, in ein Kloster bei Konstantinopel. Sodann pilgerte er nach Jerusalem, und begab sich hierauf in die Gebirge von Nitria, um dort sein Leben in strengster Abtödtung zu beschließen. Er trank blos Wasser und aß nur Brod, das er sich durch Handarbeit erworben hatte. Denn er pflegte zu sagen, wer das Brod eines Andern esse, sei oft versucht ihm zu Gefallen zu reden, aus Furcht ihn zu verletzen. Er hatte statt aller Einrichtung blos ein Ziegenfell, um sich zu bedecken, und die hl. Schrift, um sich von der Handarbeit durch die Lectüre des Wortes Gottes und Psalmengesang zu erholen. Wenn er mit andern Einsiedlern oder Weltleuten zusammenkam, so sprach er nie von weltlichen Dingen, sein Wandel war stets im Himmel. Der hl. Nilus, der sein Lob geschrieben hat, spricht von ihm als einem »Heiligen«. (Mg.)