[117] 1S. Aldebrandus, Ep. (1. Mai). Der hl. Aldebrandus war Bischof zu Fossembrone (Forum Sempronii) in Umbrien, und wurde auf dem Schlosse Sorivolo (Sorbetulo) in der Romagna geboren. Nachdem er zu Ravenna seine Studien gemacht hatte, erhielt er die Propstei zu Rimini, ging aber, weil ihm wegen seiner freien Predigten daselbst nachgestellt wurde, von da weg, und wurde zu Fossembrone auf den bischöflichen Stuhl erhoben. Strenge gegen sich selbst, war er die Freundlichkeit und Liebe gegen alle seine Nebenmenschen. Als er einst von dem Geschrei der Vögel im Predigen gestört wurde, brachte er sie durch seinen bloßen Befehl zum Schweigen. Ebenso soll er, als man ihm einst zur Erquickung ein Rebhuhn geschenkt hatte, dieses nicht angenommen, sondern ihm durch das Zeichen des hl. Kreuzes das Leben und die Freiheit wieder gegeben haben. Gott schenkte ihm ein überaus langes Leben, da er mehr als 100 Jahre alt wurde; wann er aber gestorben sei, läßt sich nicht genau ermitteln, wahrscheinlich jedoch im 12. Jahrhundert. Bei seinem Grabe zeigten sich viele wunderbare Erscheinungen. So verbreitete sich ein himmlischer Glanz um dasselbe; ferner wurden Einige, die sich an seinen Reliquien vergriffen, plötzlich von Gott bestraft, und endlich gaben die Glocken, welche man von seiner Kirche weg und anderswohin bringen wollte, keinen Klang mehr von sich.
Heiligenlexikon-1858: Aldebrandus, S. (2)