[119] S. Aldemarius (Adelmarius), Mon. (24. März, al. 17. Sept.) Altd. aus Alde (Adel, edel) und Mar, d.i. Fürst, Herr etc. = edler Herr. – Der hl. Aldemarius, mit dem Beinamen der Weise, Priester und Mönch (Abt) auf Monte Cassino, wurde von reichen Eltern zu Capua geboren und wohl erzogen. Sein Vater hieß Johannes, seine Mutter aber Mira, die nicht umsonst diesen Namen führte, da sie seltene (miras) Eigenschaften besaß. Um sich in den Wissenschaften auszubilden, trat er um das Jahr 1060 in das Kloster von Monte Cassino, wo er alsbald zum Diakon geweiht wurde. Wegen seiner Heiligkeit begehrte ihn die Fürstin Aloara von Capua als Vorstand des von ihr in dieser Stadt erbauten Klosters des hl. Laurentius. Schon damals verherrlichte ihn Gott mit der Gabe der Wunder. Als ihn der Wunder wegen, die durch ihn geschahen, der Abt zurückrief und die Fürstin es nicht zugeben wollte, entstand zwischen beiden ein Streit, dem der hl. Aldemarius dadurch ein Ende machte, daß er entfloh und nach Bojano ging, wo er sich zu drei Brüdern gesellte, die an einer Kirche ein canonisches Leben führten. Einer dieser Brüder hegte in der Folge einen solchen Haß gegen unsern Heiligen, daß er den Entschluß faßte, ihn zu tödten. Wirklich schoß er einst einen Pfeil auf ihn; allein der Pfeil durchbohrte den Arm des Feindes, und er konnte nur durch das Gebet des Heiligen wieder geheilt werden. Er zog nun auch von da wieder weiter und erbaute verschiedene Klöster, deren Leitung er übernahm, so z.B. das Kloster Bochianico in den Abruzzen. Einen besondern Charakterzug dieses Heiligen bildet die Liebe zu den Thieren. Gegen dieselben war er so sanft, daß er die Bienen, die sich in einem Schranke des Klosters festgesetzt hatten, nicht vertrieb. Bei der Visitation eines Klosters erlitt er einen Fieberanfall, der seinem Leben ein Ende machte. Nur mit Mühe gelang es den Mönchen von Boehlanleo, seinen Leib in das Kloster zurückbringen zu dürfen, was dann auch unter großen Feierlichkeiten im Jahre 1087 geschah.