Almachius, S. (1)

[142] 1S. Almachius (Telemachus), Erem. M. (1. Jan.) Der hl. Almachius – oder, wie er auch genannt wird, Telemachus – war ein Einsiedler des Orients. Bei dem Gedanken an die unmenschlichen Gefechte bei den öffentlichen Gladiatoren Kämpfen, welche Städte und ganze Provinzen mit in die Sünde dahinrissen und welche die Verdammung so vieler Seelen verursachten, wurde er so tief vom Schmerze ergriffen, daß er seine Einöde verließ und nach Rom reiste, in der Absicht, einem so beweinenswerthen Uebel, wo möglich, Einhalt zu thun. Sobald er daselbst die Kämpfer sich wechselseitig zerfleischen sah, lief er unter sie hin und riß sie auseinander; allein sein Eifer kostete ihm das Leben; denn er wurde auf die Erde niedergeworfen und in Stücke gehauen, am 1. Juni d. J. 404. Nach Stolberg hat das Volk ihn gesteinigt; nach Adon, einem Martyrologen des Mittelalters, haben die Gladiatoren auf Befehl des römischen Präfecten Alipius ihn niedergemetzelt. Benedict XIV. und Andere sind der Meinung, man müsse [142] Almachius und Telemach von einander unterscheiden, weil Almachius lange Zeit vor Telemach gelitten habe; allein die Bollandisten, die dem Theodoret folgen, dürften Recht behalten, wenn sie keinen Unterschied zulassen. Der Engländer Wake läugnet in seinem Buche »vom Enthusiasmus« das Daseynunseres Heiligen und gibt vor, man habe aus Unwissenheit aus dem Worte Almanachum, das so viel als Kalender bedeute, einen hl. Almachius gemacht. Allein die Unzulässigkeit dieser Aufstellung wird genugsam durch die Acten dargethan.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 142-143.
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