[159] 2S. Amandus, Ep. (6. Febr. al. 25. 26. 27. Oct., 24. Juni). Der hl. Amandus wurde in der Gegend von Nantes von sehr frommen Eltern geboren, denen zugleich jenes Gebiet angehörte. In einem Alter von 20 Jahren verließ er die Welt und wählte ein Kloster auf der kleinen Insel Oye, in der Nähe von Rhe, zu seinem Aufenthalte. Kaum hatte Amandus ein Jahr dort zugebracht, als sein Vater zu ihm kam und ihn auf alle Weise zu bewegen suchte, das Kloster zu verlassen; allein der Heilige blieb standhaft und erklärte, er wolle nur für Jesus leben. Später zog er sich nach Bourges zurück, [159] wo er fünf Jahre in einer kleinen Zelle, nahe bei der Kathedralkirche, unter der Leitung des hl. Bischofs Austregisil lebte. In der Folge machte er eine Wallfahrt nach Rom und wurde bei seiner Rückkehr nach Frankreich im J. 628 zum Bischof geweiht. Man wies ihm keinen besondern Sitz an, sondern seine Amtsverrichtung sollte seyn, den Ungläubigen das Evangelium zu predigen. Diesem Auftrage kam er mit erstaunlicher Sorgfalt nach; Flandern, Kärnthen, die Donauprovinzen vernahmen seine apostolische Rede. Wegen einer Strafpredigt, die er an König Dagobert gehalten, verbannt, predigte er auch den Gasconiern und Navarresen. Von Dagobert aber zurückgerufen und um Verzeihung gebeten, ging er in das Gebiet von Gent über, wo die Barbarei der Herzen den apostolischen Arbeitern sich bisher wie ein Fels entgegengesetzt hatte. Der Heilige hatte hier viel zu leiden. Man schlug ihn mit Stöcken und warf ihn in das Wasser. Er aber harrte aus. Gott war mit ihm und verlieh ihm die Gnade, einen Todten zu erwecken. Sein Wort siegte, die Abgötterer rissen selbst die Götzentempel nieder und baten um die hl. Taufe. Im J. 649 zum Bischof von Mastricht (Trajectum) erwählt, blieb er nur drei Jahre auf diesem Sitze, ernannte den hl. Remaclus für denselben und nahm wieder seine apostolischen Arbeiten auf, in welchen er unermüdet ausharrte, bis seine Kräfte brachen. In das Kloster Elnon zurückgekehrt, stand er dem Brudervereine als Abt vier Jahre vor und starb selig im J. 675, im 86sten Lebensjahre. Sein Leichnam wurde in der Abtei des hl. Peter von Elnon begraben und blieben die Reliquien dieses Heiligen immer hier in dieser Kirche. Er wird an mehreren Orten, aber an verschiedenen Tagen verehrt. Im Mart. Rom. steht er am 6. Febr.